Geboren im Plastik-Müll

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Plastik, Geboren im Plastik-Müll
Fotocredit: Sea Shepherd/Thea Drexhage

Wer mit offenen Augen an den Küsten Europas unterwegs ist, hat sie bestimmt schon einmal gesehen. Denn die dünnen blauen, grünen oder orangefarbenen Fäden aus Plastik sind an nahezu allen Stränden zu finden. Es handelt sich hierbei um abgelöste Teile von Grundschleppnetzen, sogenannte „Dolly Ropes“. Diese Fransen werden am unteren Ende der Schleppnetze angebracht, um diese vor Beschädigungen zu schützen. Der positive Effekt für die Fischer: Die Netze bleiben länger intakt, wodurch sich deren Wirtschaftlichkeit erhöht. 

Der negative Aspekt für die Umwelt: Diese Fransen aus Plastik lösen sich leicht aus den Grundschleppnetzen, sobald diese sich auf dem Meeresgrund mit Hindernissen verhaken. Eingesetzt werden diese Netze unter anderem in der Krabbenfischerei.

Die Auswirkungen, die diese Art der Fischerei hat, ist beträchtlich. So wird der Meeresboden beschädigt. Der unerwünschte Beifang ist hoch. Und für die Seevögel werden die Plastikschnüre zum Verhängnis. Das zeigt sich deutlich auf der deutschen Hochseeinsel Helgoland. 

In den roten Klippen und der berühmten „Langen Anna“ nisten Jahr für Jahr unzählige Meeresvögel wie Dreizehenmöwen und Trottellummen. Zusätzlich brüten in den Felsennischen rund Paare von Basstölpeln. Es ist die einzige Kolonie dieser Vögel in Deutschland. Sie bauen ihre Nester ausschließlich aus Material, das sie in der offenen See finden. Dazu gehören auch zunehmend „Dolly Ropes.“

Es gibt kaum noch Nester, in denen kein Plastik zu finden ist. Im Gegenteil: Einige scheinen sogar nur aus buntem Plastik zu bestehen. Und das endet für viele Vögel Jahr für Jahr tödlich: Alt- und Jungvögel verheddern sich in den oft Meterlangen reißfesten Schnüren und verenden dann darin elendig. 

 

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Quelle: Sea Sheperd Deutschland